Walraven van Hall (1906-1945), auch bekannt als "Der Bankier der Resistance", war ein niederländischer Bankier und Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs.
Van Hall wurde am 10. Februar 1906 in Amsterdam geboren. Er entstammte einer wohlhabenden Familie und hatte Berührungspunkte mit dem Bankwesen, da sein Vater eine Bank besaß. Nach Abschluss seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Amsterdam trat er in das Bankunternehmen seines Vaters ein.
Während der deutschen Besatzung der Niederlande im Zweiten Weltkrieg wurde Van Hall ein aktiver Widerstandskämpfer. Er setzte sein Wissen über das Bankwesen ein, um Gelder für den niederländischen Widerstand zu beschaffen. Zusammen mit seinem Bruder Gijs van Hall baute er ein Netzwerk von Bankern und anderen Helfern auf, um so viel Geld wie möglich von den deutschen Besatzern zu beschaffen.
Das von Van Hall gegründete Netzwerk "Loyalitätskonstruktion" fälschte Dokumente, um anfänglich die Banken und später auch die Regierung zu betrügen, um Geld für den Widerstand zu beschaffen. Schätzungsweise wurden insgesamt mehr als 100 Millionen Gulden (damalige Währung in den Niederlanden) für den Widerstand gesammelt.
Im Januar 1945 wurde van Hall von den deutschen Besatzern verhaftet und am 12. Februar 1945 hingerichtet. Sein Bruder Gijs van Hall wurde ebenfalls verhaftet und überlebte den Krieg im KZ Sachsenhausen.
Walraven van Hall wurde posthum mit dem niederländischen Widerstands-Kreuz und dem Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet. Seine Geschichte wurde in dem Film "Bankier des Widerstands" (2018) von Joram Lürsen erzählt.
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